Mit 14 Starterinnen und Startern präsentierte sich das Einsiedler Alpine-Team am Wochenende bei den Sachsenmeisterschaften im Riesenslalom und Slalom fast vollzählig, um die begehrten Sachsenmeistertitel zu ergattern. Das sächsische Saisonhighlight war dabei nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus sozialer Sicht langersehnt: Endlich mal wieder alle zusammen Kräfte messen, einordnen, quatschen und tratschen. Nach langer Verletzungspause durch die Fremdsportarteinwirkung Fußball (!) war auch Julia mal wieder dabei. Simon Sieber konnte krankheitsbedingt leider nicht an den Start gehen. Das freudvolle Aufeinandertreffen wurde natürlich auch gleich genutzt, um ein frisches Teamfoto zu schießen. Unsere Skittys, die am Samstag parallel zum Wettkampf trainierten und immer mal mit zuschauen durften, staunten dabei nicht schlecht über die Beweglichkeit, die Geschwindigkeit und die Schräglagen der Großen.

Der Riesenslalom am Samstag wurde in Oberwiesenthal am Wäldchen ausgetragen. Alle Läufer - von jung bis alt und von großen bis kleinen Radien - wurden durch ein und denselben Lauf geschickt. Bestens präpariert, griffig und ohne große Schnörkel sollte der Riesenslalom eigentlich ein Genuss werden. Doch vier unserer Athleten wurde das „Schicksalstor der Einsiedler“ zum Verhängnis. Ein kleiner Schlag an jenem Tor sorgte bei Emma, Paula, Laura und Cedric für verlorene Ski und NIZ-Gram.

Für den Slalom brach der Skitross am Sonntag nach Schöneck auf. Hier durften die Skijünger der AKs 14 und 16 einen eigenen Lauf befahren. Für die Damen und Herren war nebenan ein Lauf gesteckt.

Ergebnisse im Riesenslalom und Slalom der Schüler AK 14 und AK 16

Lynn-SachsenmeisterinRSLynn lieferte das, was alle sehen wollten. Einen perfekten Riesenslalom, technisch herausragend, weich, gefühlvoll, unaufgeregt und sauber ausgeführt, so dass es ein Schmankerl für alle Zuschauer war, ihr dabei zuzusehen. Mit einem deutlichen Abstand hebt sie sich dabei mit ihren Elite-Gym-Kommilitoninnen von den „Normal-Trainierenden“ ab. Dass ihr Talent am Stützpunkt in Oberwiesenthal bestens aufgehoben ist, war dabei allen offensichtlich. Sogar die Jungs mussten Lynns Zeiten fürchten, nur knapp kam einer der U16 unter ihre Gesamtlaufzeit. Klarer erster Platz. Beim Slalom konnte sie in den vergangenen Monaten für viel Aufsehen sorgen und sogar ihre Zimmergenossin aus dem Jahrgang 2004 auf Distanz halten. Im ersten Lauf war jedoch ein kurzer Ausrutscher drin. Der zweite Lauf hat dann trotz Laufbestzeit nicht gereicht, den Sieg einzufahren. Sie wurde ganz knapp Zweite. Da ihr Raumi - Leonie Bachl-Staudinger - jedoch noch nicht als sächsische Sportlerin registriert ist, konnte Lynn auch als Zweite den Sachsenmeistertitel für sich verbuchen. Stark!

Für unsere hauseigene U14-Riege war es die Premiere im Schülerbetrieb. Dazu gehörte auch der erste richtige Slalom, der im Wettkampfmodus zu befahren war. Alle zeigten großen Respekt vor den vielen Stangen, die scheinbar willkürlich mal mit oder ohne Außenstange angeordnet waren. Ganz vorn war nichts zu holen außer natürlich viele Erfahrungen.
Anna Lena lag im Riesenslalom im guten Mittelfeld und konnte mit Platz 11 viel Sicherheit gewinnen. Beim Slalom gelang ihr ein sehr guter erster Lauf, leider stürzte sie in Durchgang 2 im Steilstück, blieb jedoch – bis auf ihre Unterhose – heile.
Vom Oberwiesenthaler Mühl-Pech geplagt, eröffnete Emma am Samstag den Reigen um das Einsiedler Schicksalstor. Zum Glück blieb auch sie heile. Wann werden Emma und die Othaler Rennstrecke wieder Freunde? Wir wünschen es beiden sehr. Doch der Ärger hielt sie nicht davon ab, am Sonntag beim Slalom angriffslustig zwei sehr gute Läufe hinzulegen, die ihr den 7. Platz einbrachten. Klasse Leistung!
Eleni belegte an beiden Wettkampftagen den ersten Platz – von hinten. Ihre hohe Motivation drückt ihren Außenski leider nicht auf die Kante. Vielleicht gelingt im Trainingslager eine Technikoffenbarung. Wollen tut sie…
Simon Pausch reihte sich am Samstag im Mittelfeld mit Platz 16 ein. Spielraum nach weiter vorn hat er noch. Dass er das kann, hat er ja schon bei den Lajus bewiesen. Bei seinem ersten richtigen Slalom schied er an einem der letzten Tore leider aus.

Cedric wollte im Riesenslalom natürlich ordentlich einen raushauen und seiner Favoritenrolle gerecht werden. Doch leider ereilte ihn das Schicksal besagten Tores kurz vor der Einfahrt ins Steilstück und ein NIZ stand auf dem Protokoll. Beim Slalom – das macht er ja noch viel lieber – war er im ersten Lauf noch auf Platz 2. Er nahm die Schippe, packte drauf und holte sich mit der Laufbestzeit im Durchgang 2 den Sachsenmeistertitel.
Celina landete beim Riesenslalom auf Platz 10. Mit ein bisschen mehr Beweglichkeit und Schnelligkeit geht da auch noch mehr. So musste sie einige der jüngeren Jahrgänge an sich vorbei ziehen lassen. Am Sonntag konnte sie mit zwei soliden Läufen erneut auf den 10. Platz fahren. Gleiches gilt.
Paul Fischer kam am Samstag als zweiter aus dem jungen Jahrgang der AK 16 auf Platz 6 und bestätigte damit seine guten Leistungen. Beim Slalom war er mit zwei sehr guten Läufen sogar erster 2003er und 6. in der Altersklasse. Das kann sich sehen lassen und macht Lust und Mut auf weiter vorn.
Paul Schulze setzte sich am Samstag wieder etwas nach hinten ab. Obwohl er in der Skitechnik stark zugelegt hat und wirklich gute Läufe fährt, fehlt ihm vielleicht noch so ein klein wenig Angriffslust. Vielleicht kann diese im Trainingslager noch ein bisschen angestachelt werden. Beim Slalom startete der erste Lauf unglücklich. Er verlor den Ski im oberen Drittel und musste das NIZ verbuchen.

Ergebnisse im Riesenslalom und Slalom der Damen und Herren

In der Kategorie der Damen mischten sich unsere Jungtrainer unters Rennvolk – mit mehr oder weniger bis keinem Training konnten sie beachtliche Leistungen zeigen. Am Samstag lauerte für Laura und Paula das Schlagloch des Einsiedler Schicksalstores. Beiden ging der Ski ab und sie mussten neben den Toren nach unten rutschen. Am Sonntag lief es für Laura nicht so gut wie erwartet. Mit zwei für ihre Verhältnisse mittelmäßigen Zeiten war leider nur ein 14. Platz drin. Da geht sonst mehr. Paulas erster Durchgang lief sehr gut. Im zweiten war jedoch ein kleiner Schnitzer drin und sie konnte sich nur noch auf Platz 9 retten.
Mit-fast-ohne Training gingen Tina und Julia an den Start. Tina war berufsbedingt nur in langsamen Touristenrunden auf Ski unterwegs. Das reichte aber scheinbar für einen guten 8. Platz im starken Damenfeld. Am Sonntag beim Slalom fuhr sie mit zwei sehr guten Läufen auf Platz 5.
Noch eindrucksvoller bewies Julia den vermeintlichen Zusammenhang zwischen Training und Talent. Als untrainierte Fußballerin lief sie beim Riesenslalom als 7. ein. Beim Slalom war sie nach dem ersten Lauf noch 5., die wenig genutzten Kanten wurden von Vater Mike noch einmal scharf gemacht. So auch scheinbar Julia, denn sie fuhr – aus der Kalten – Laufbestzeit und war mit Platz 4 die beste Einsiedler Dame auf der Streugrün.
Unser einziger Vertreter bei den Herren, Nils, konnte sich am Samstag im starken Herrenklassement auf dem 9. Feld gut im oberen Mittelfeld platzieren. Beim Slalom kann beim Nils ja immer alles passieren. Nach einen sehr guten ersten Lauf lag er auf Platz vier. Die spektakuläre Sturzeinlage inkl. Rolle vorwärts brachte vielleicht eine gute B-Note, jedoch auch Frust und Ärger über das Ausscheiden.

Mit drei Sachsenmeistertiteln von Lynn und Cedric können wir auf eine erfolgreiche Landesmeisterschaft zurück blicken. Wir hoffen, dass im Trainingslager nächste Woche alle freien Potentiale gefördert werden.

Vielen Dank allen Betreuern, Organisatoren und Zuschauern für eine gelungene Meisterschaft.