Im letzten Jahr wünschten wir uns noch einen großen Pool, um in der sengenden Hitze des Ebersbacher Gewerbegebietsbetons nicht weg zuschmelzen. Doch alle Wetterapps und auch Chefmeteorologe Ingo waren sich einig: Das wird nass zum Start um 10 Uhr. Gezeichnet von Wahnsinnserscheinungen, Zweifel bis hin zu Enthusiasmus trotzten alle Einsiedler und andere Skiverrückte den Prognosen und machten sich aus dem verregneten Erzgebirge auf in die verregnete Oberlausitz.
Pünktlich angekommen, versammelten sich alle unter ihren Regenschirmen, Parkas und Heckklappen, um sich die Zeit u. a. mit Regenradarprognosen zu verdingen. Die Kinder verblieben indes in den Autos, die sie zu Party-, Mal- und Bastel- oder Zockerhöhlen umfunktionierten. Da ein Verschieben des Wettkampfes in diesem Jahr nicht möglich war, versuchten die Veranstalter alles, um den Wettkampf durchzuziehen. Auch wenn der Regenradar das Abziehen der Wolken in einem Korridor von 10.45 bis 11 Uhr versprach, schien es einfach nicht aufhören wollen, zu regnen.
Dann wurde es doch endlich weniger und die einsam geparkten Kraftfahrzeuge gaben ihre Inhalte preis: der Parkplatz füllte sich mit inlinebegeisterten Sportlern.
Der Start wurde auf 13.30 Uhr angesetzt. Es war zunächst ein Lauf geplant. Für die Skittys, bei denen das Inline-Rennen in die Cup-Wertung integriert wird, sollten zwei Läufe ermöglicht werden.
Doch zuerst musste die Strecke getrocknet werden. Dies geschah u. a. mit einem Gasbrenner, einem starken Süd-West-Wind und einem unvergesslichen, vereinsübergreifenden Autokorso. Im Bild oben sieht man das Einsiedler Party-Trocken-Kommando.
Für den zusätzlichen Trocknungseffekt durften alle Rennläufer mehrere Fahrten durch den im Aufbau befindlichen Lauf fahren. Kurz vor 1 war die Strecke dann in einem hervorragenden Zustand. Aufgrund der Umstände entschied sich die Rennleitung für die Regelung, dass im Falle eines Sturzes – egal aus welchem Grund – ein zweiter Lauf möglich war.
Wie ging das ganze nun so für die Einsiedler von Jung bis Alt aus:
Heinrich Schmid Skitty Cup Sachsen
Das Skitty-Team, welches sich am Vortag noch in (fast) voller Nachwuchsblütenpracht präsentierte, war zum Inline-Rennen auf vier Skittys geschrumpft. An den Start gingen Emilia (unsere Jüngste), Clara, Mara und Lisa. Für Emilia und Clara war es das erste Rennen. Als 2012er Jahrgang hat Emilia die „richtigen“ Skitty-Jahre ja noch vor sich und kann entspannt Erfahrungen sammeln. Clara kann auch im nächsten Jahr als Jahrgangsältere angreifen.
Für Mara und Lisa ging es da schon um mehr. Mara hatte im laufenden Jahr viel an Inlinetechnik dazu gelernt. Angespornt von ihrem Sieg am Vortag trat sie im gelben Leibchen an und wollte auch hier Punkte jagen. Nach dem ersten Lauf war sie noch auf dem zweiten Rang, musste nach Sturz in Lauf 2 allerdings mit Position 3 tauschen. Lisa lieferte zwei sehr gute Läufe und kam als erste aus dem jungen Jahrgang mit Platz 3 aufs Podest.
Im U12 Cup liefen Paula N., Anna und Kenny auf. Ab dieser Altersklasse sollte es nur noch einen Lauf geben, der das Rennen entscheidet. Paula N., die Dienstälteste der U12 lag trotz eines Sturzes über die Ziellinie auf Platz 3. Anna stürzte im ersten Lauf nach der Welle stand aber ganz flink wieder im Lauf und landete zunächst auf Platz 4. Aufgrund der „Sturzregel“ durfte Anna ganz zum Schluss ihren Lauf wiederholen und schob Paula mit einer super Zeit auf Platz 4. Kennys Zeit war den Mädelszeiten nicht gewachsen. Doch im eher kleinen Starterfeld konnte er sich mit Platz 5 wieder gut einfinden und v. a. wieder viel Motivation für die hoffentlich verletzungsfreie Skisaison holen.
U14
Unser großer 2005er Jahrgang ist durch den Weggang von Therese und Bent natürlich ein wenig geschrumpft. Doch bis auf Lynn, die schon im Schnee zum Training unterwegs ist, waren alle am Start.
Anna Lena schlug sich am besten und konnte den dritten Platz für sich behaupten. Eleni eine knappe Sekunde dahinter auf Platz 5 und Emma wieder eine Sekunde dahinter auf Platz 6. Simon P. hatte im Training herausragende Zeiten gefahren und die Mädels regelmäßig deklassiert. Leider war die Aufregung wieder recht groß und als junger im starken Teilnehmerfeld der 2004er Jahrgänge mitzufahren ist ja auch nicht so leicht. Als Trainingsweltmeister war daher leider nur Platz 9 drin. Cedric hatte sich die Tage vor dem Wettkampf heftig bei einem Fahrradsturz verletzt und konnte vielleicht nicht die volle Pulle geben. Daher war „nur“ Platz 2 mit 8 Hundertstel Abstand drin.
U16
In der U16 ging Celina ohne großartig dafür trainiert zu haben an den Start und lieferte einen technisch starken Lauf ab, der ihr sogar zum 5. Platz verhalf.
Bei den Jungs in der Stimmbruchkategorie legte Paul Fischer einen sehr guten Lauf hin, der ihm den dritten Platz einbrachte. Simon S. fuhr auf Platz 6 und Paul S. auf Rang 7.
U21
Laura fuhr ebenfalls gewohnt souverän und technisch herausragend die Tagesbestzeit der Damen. Paula M. kam mit deutlichem Abstand zu Laura auf Platz 2.
Nils war schon zuvor im Training voll motiviert und war kurz davor sich die Tagesbestzeit der Herren zu krallen. Die TOP-Platzierung der U21 war ihm gewiss. Doch für die Tagesbestzeit scheiterte er um knapp zwei Zehntel an Rico Thomas vom ASC Chemnitz.
Masters
In der Masters-Klasse hatten wir drei heiße (nicht alte!) Eisen im Feuer. Mit Platz 4 war Mischa vereinsintern führend, jedoch dicht gefolgt von Hansi, der eine herausragende Fahrt hinlegte und sogar mehrere seiner Schützlinge deklassierte. Udo kam mit dem 9. Platz ins Ziel.
Insgesamt ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Zeiten der Läufer im Schüler- und Jugendbereich mittlerweile annähern und die einstmals „Kleinen“ doch auch schon gut an die Zeiten der „Großen“ oder eben Älteren heran trainiert haben.
Herzlichen Dank nochmal an die Veranstalter aus der Oberlausitz, die wirklich aus der schwierigen Ausgangssituation das Beste gemacht haben. Vielen Dank dafür!!!