Um am Sonntag beim Megaevent Parallelslalom eine leistungsgerechte Startreihenfolge zu generieren, mussten unsere U12er Jungs am Samstag zunächst einen regulären Riesenslalom dort befahren. Regulär im Sinne des DSV U12 Kids Cross Reglements, denn der Lauf stellte sich v.a. im Vergleich zu den im Vorfeld in Kliny absolvierten „Baby-Läufen“ als besonders anspruchsvoll heraus. Analog zu den Skittys hatten auch die U12er mit ein wenig Muffensausen zu kämpfen, als sie die mit zwei Schanzen, einer Welle und vielerlei Richtungs- und Rhythmuswechseln dekorierte „Streugrün“ berutschten. Beide Rennen gingen wie bereits schon in Othal praktiziert gleichzeit in die AMER-CUP Wertung, wie auch in die DSV-U12-Kids-Cross-Qualifikation (zur Erklärung gibt es diesmal eine Fußnote*) ein.

Da die Einsiedler hier – bis auf Paul Fischer, der den Weg nach Bispingen nicht scheute und den Gesamtsieg der Kids-Cross-Wertung schon so gut wie in der Tasche hatte – noch nicht viele Punkte sammeln konnten, sollte sich an diesem Wochenende wenigstens noch etwas bewegen.

Paul Fischer bewegte (sich) wie immer, musste sich aber trotz Tagesbestzeit im zweiten Lauf mit vier Hundertstel auf den wohl gefährlichsten Konkurrenten aus dem Harz, Henri Schubert, geschlagen geben. Cedric beförderte sich nach einem ordentlichen zweiten Lauf auf den sechsten Platz und verbesserte somit die Ausgangsposition für den Folgetag. Josuel konnte sich leider nicht verbessern und ließ ein Durchreichen auf Platz 12 zu. Simon wurde 18. Paul Schulze ließ nach einem groben Schnitzer im ersten Lauf nichts anbrennen und fuhr sicher nach unten: leider nur Platz 23. Maurice fand im ersten Durchgang leider gar nicht ins Ziel und hatte damit denkbar schlechte Voraussetzungen für den Folgetag (to be continued…).

Am Sonntag freuten sich alle Einsiedler auf den Familien- und Vereinstreff am „Hüttenwirt“, denn seit langem waren wir mal wieder mit unseren Schülern und Jugendlichen geeint unterwegs – ohne Wollschal!

Die Gesetze des Parallelslaloms sind andere. Der Gegner ist nicht in erster Linie die Zeit, sondern ein anderer Sportler, der als Zeitmarke direkt sichtbar nebenher fährt. Das und der Single-KO-Modus führen zu einem ungeahnten Druck. Der Gegner, der einem am meisten zu schaffen machte, war man dann selbst.

Maurice kam durch diesen Effekt direkt eine Runde weiter, denn der Erstplatzierte vom Vortag verabschiedete sich aufgrund eines Sturzes. Im Achtelfinale stürzte Maurice dann selbst. Paul Schulze hatte es knapp in der Hand, scheiterte dann aber doch am Ehrenfriedersdorfer Trainingspartner. Simon musste es nach einem erfolgreichen ersten Battle direkt mit Paul Fischer aufnehmen. Der Ausgang war gewiss. Josuel konnte mit sehr guter Zeit im ersten Lauf noch den Frühstart des Kontrahenten einholen. Im zweiten Lauf löste sich nach Schanze zwei der Ski. Er durfte im Achtelfinale noch mal antreten, schied aber dort gegen den später Zweitplatzierten tschechischen Konkurrenten ganz knapp aus. Blieben noch Cedric und Paul Fischer. Cedrics Gegner im ersten Durchgang kann solch ein Rennen auch schnell mal gewinnen, doch auch er scheiterte an sich selbst und schied aus. Das war gut für Cedric und natürlich auch für Paul Fischer, dessen Weg damit schon ziemlich geebnet schien. Cedric hatte im Achtelfinale leichtes Spiel und traf im Viertelfinale auf einen starken Tschechen. Der patzte allerdings im zweiten Lauf, womit Cedric im Halbfinale auf Paul Fischer traf. Das Vereinsduell gestaltete sich nach dem ersten Lauf mit Zeitgleichheit parallelslalommäßig spannend. Im zweiten Lauf setzte sich Paul aber klar durch. Der Gesamtsieg (auch in der Kids-Cross-Wertung) war dann für Paul nur noch reine Formsache. Ceddi sicherte sich einen starken dritten Platz, 80 Punkte für die Kids-Cross-Wertung und damit einen Qualifikationsplatz für das Kids-Cross Finale.  

Bei den Schülern wurden die Finals bei den Mädchen vereinsintern ausgetragen:

Nachdem Celina im Viertelfinale deutlich gegen Laura ausschied und Julia ihre langjährige Hauptkonkurrentin ausschalten konnte, war die erste Einsiedler Finalpaarung ausgemacht. Julia entschied diese deutlich für sich.

In der U16 setzten sich Tina und Paula ohne große Schwierigkeiten ins Finale durch. Dort entschied eine Zeit über den Sieg. Da Tina durch einen Fehlstart und Paula durch einen Sturz in Lauf 1 auf Null standen, holte Tina mit der einen schnelleren Zeit im blauen Kurs den Tagessieg

Nils konnte sich gegen einen Thiele-Brother im zweiten Lauf durchsetzen. Doch reichte die erste Zeit nicht für den Duellgewinn. Er wurde Vierter.

Dass wir uns auf einen längeren Wettkampftag einstellen mussten, war allen klar. Doch das, was die Schönecker an diesem Tag organisatorisch ablieferten, war leider nicht schön(eck). Die Professionalität der Vogtländer in der Organisation nationaler wie internationaler Skievents ist unumstritten. Nur an diesem Sonntag schien das Bild des sonst so perfekten Ausrichters etwas zu bröckeln. Es begann bei intransparenten Startlisten, die kurz vor Rennbeginn geändert wurden. Es folgten undeutliche Regelungen bezogen auf Stürze, die zu heiklen Diskussionen und ziemlich emotionalen Rennabbrüchen bei den Mädchen führten. Weiterhin schienen die Start-Schiedsrichter ihre Aufgabe nicht ganz so ernst zu nehmen, weshalb Früh- und Fehlstarts in einigen Fällen ungestraft blieben. Dazu kamen die enormen zeitlichen Verzögerungen mit Pausen von bis zu einer Stunde. Die Skimuttis unseres Vereins nutzten die Gelegenheit: Sie köpften verfrüht die für die Würdigung der Leistung ihrer Nachkommen bestimmten Sektflaschen und tranken sich so den Frust vom Leibe.

Skimuttis

Insgesamt wollten die Veranstalter nur Gutes und einen fairen Wettkampf ermöglichen, weshalb wir einfach mal davon ausgehen, dass dies nur ein Ausrutscher mit Lerneffekt für künftige Veranstaltungen war. Schöneck ist und bleibt organisatorisch eine Klasse für sich und dafür sei ein großer Dank ausgesprochen. Und wenn man die Kinder fragt, dann zählen eh nur die Burgergutscheine, die für jeden Sportler ausgestellt wurden...

In der Gesamtabrechnung der Schüler kommt Julia auf 1, Laura auf 3 und Celina auf 7. Tina konnte alles gewinnen und Paula wurde Zweite. Für Nils war in diesem Jahr leider kein Podestplatz drin. Er kam auf den 5. Rang. Glückwunsch für diese tollen Erfolge.


*Der Kids Cross Cup U12 ist eine deutschlandweite unter dem Dach des DSV ausgetragene Rennserie bestehend aus 6 Qualifikationsrennen an gleichen Terminen und einem 3-tägigem Finale. Für die Qualifikationsrennen werden die DSV Skiverbände / Skigaue zunächst in 5 Regionen aufgeteilt. Den Kern der DSV Region 1 bilden die Verbände der ARGE Nord-Ost-West. Nach sechs gefahrenen Qualifikationsrennen ergibt sich eine Gesamtwertung. Zum Finale sind aus der DSV Region 1 die ersten 9 Mädchen und 9 Jungs dieser Gesamtwertung startberechtigt. Die ersten 6 Mädchen und 6 Jungen des DSV Kids Cross U12 Cup Finales werden in das Felix Neureuther Traininsgcamp eingeladen (Quelle: LSS).