Am Ende zweier trainings- und urlaubsreicher Winterferienwochen stand am 02. März 2019 wieder ein Wettkampf an. Pobershau musste schneebedingt den Wettkampf verlegen. Der SC Schöneck sprang ein und es wurden am Samstag gleich beide Rennen ausgetragen. Nach einem der wärmsten Februare in der meteorologischen Messgeschichte wurden unser Trainingslager am Einsiedler Skihang und die anschließende sächsische Ferienwoche Opfer der Sulzschneeattacke. Bis zum Freitagabend war nicht klar, ob die Streugrün-Piste in Schöneck dieser Attacke stand halten könnte. Zwei Rennen, d. h. vier Läufe galt es zu absolvieren. Doch die Organisatoren gaben alles, um eine für die Wetterbedingungen herausragende Pistenqualität und faire Wettkampfbedingungen für alle 60 angereisten Skittys zu gewährleisten. Gewohnt professionell und höchstklassig wettkampferprobt schüttelte der SC Schöneck den Skitty-Wettbewerb mal locker aus dem Ärmel. Herzlichen Dank für den zackigen Ablauf, die TOP-Piste, das stimmige Drumherum.

Unser Skitty-Team ging leicht geschrumpft an den Start. Rosalie und Mia waren noch im Urlaubsmodus und auch Moritz ging nicht an den Start. Als Trainer begleitete Hansi die Skittys, der sich hautnah an der Piste von der Leistung seiner Schützlinge überzeugen konnte, während Frank in der Startbox die Kids ins Tal befeuerte.

Sportlich hatten wir viel Hoffnung mitgebracht. Nach einem großartigen und intensivem Trainingslager und anschließender Ruhe bzw. Urlaubsphase hatten die Sportler selbst und auch die Trainer hohe Erwartungen. Die Resultate waren jedoch erneut nur mittelmäßig einzustufen.

Doch schauen wir mal genauer auf die Resultate - qualitativ und quantitativ:

U8

Bei unseren Jungs war besonders bei Jona ein deutlicher technischer Fortschritt zu verzeichnen. Kaum noch rutschte er im Schneepflug, sondern setzte sauber die Kanten ein, um mutig auf Zug nach unten zu kommen. Mit schrittweisen deutlichen Verbesserungen von Lauf zu Lauf konnte er zwar quantitativ bzw. platzierungstechnisch auch wegen der zahlreich angereisten Thüringer Konkurrenten vorn noch nicht mitreden, aber als kleiner Jahrgang viele wichtige Erfahrungen und ein gutes Gefühl mitnehmen.

Auch Johann, der technisch schon länger sehr sauber unterwegs ist, traut sich mit jedem Lauf mehr aufs Gas und gewinnt immer mehr Rennerfahrung dazu, um noch mehr Selbstvertrauen zu entwickeln. Das sieht also schon mal sehr gut aus bei den Jungs!

Bei unseren Mädels haben wir mit Clara ja eine ständige Podestkandidatin. Mit Platz 2 und 3 erfüllte sie diese Rolle auch ehrenwert. Quantität also Daumen hoch: Doch qualitativ muss Clara mit Blick auf die nächste Saison auf den Anschluss nach oben in die U10 schauen. Da sind die Abstände doch noch beachtlich. Bei Emilia – als junger Jahrgang - hat dieser Vergleich noch ein bisschen Zeit. Mit einem fünften Platz im zweiten Rennen schaffte sie auch den Anschluss an die Spitze. Technisch muss sie allerdings auch an die Jungs der U8 ran kommen. D. h. noch mehr nach vorn arbeiten als hinten drin zu sitzen.

U10

Lisa konnte leider nicht an ihre sehr guten Leistungen beim letzten Wettkampf in Augustusburg und den Osterzgebirgsskittys anschließen. Mit viel Respekt vor der eisigen Piste zögerte sie, den Ski so richtig laufen zu lassen. In allen vier Läufen blieb sie mit ihren 37er Zeiten im Bereich des Mittelfeldes. Dass da noch mehr geht, wissen wir sehr gut. Wir hoffen, es kommt im Finale zum Tragen.

Hannah hatte nach den beiden ersten Läufen den Schalter zum Rennmodus gefunden. Dass besagter Schalter bei ihr vorhanden ist, wissen wir. Wie er aktiviert wird, ist hingegen noch nicht hinreichend ergründet (Vater Robby ist weiter im Forschungsfeld der intrinsischen Motivation aktiv und liest sicher schon psychologische Fachzeitschriften). Denn wenn der Schalter aktiviert ist, führt das dazu, dass Hannah sogar die Zeiten von Lisa knacken kann. Das hat sie in Lauf 3 und 4 eindrucksvoll bewiesen. Platz 7 – und damit knapp vor den Pokalrängen – war das Resultat.

Mara hat die Freude am Skifahren wieder gefunden. Was fehlt, ist der Ehrgeiz und die Aggressivität, um in den Rennen weiter vorn landen zu wollen. Ihre Motivation beschränkt sich auf das stilvolle Fahren und freudvolle Ankommen im Ziel ohne weitere Schäden. Damit - und das ist eben nur der vorletzte Platz - ist sie dann auch zufrieden. Vielleicht können wir mit Robbys Expertise von Hannahs Schalteraktivierung dann bei Mara weiter arbeiten.

Dass auch extrinsische Motivation den Rennmodus aktivieren kann, bewies Linus – allerdings erst im Lauf 4. Die drei ersten Läufe wurden auch für Außenstehende sichtlich lässig absolviert. Lauf 4 (extrinsisch motiviert durch geheime Absprachen mit dem Vater) lies Linus dann deutlich aktiver werden, so dass er sogar in das 36er Sekundenfenster und damit auf Platz 8 vordringen konnte.

Fazit

Was sich an diesem Renntag wieder gezeigt hat, dass der Kopf und damit emotionale und psychologische Faktoren entscheidender sind als skitechnische Fertigkeiten und die Athletik. Sportler, bei denen die Abstimmung von Psyche, Skills und Athletik in Einklang stehen, haben wir derzeit (noch) nicht im Angebot. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. In diesem Sinne: Weiter trainieren, Erfahrungen sammeln und am psychischen und physischen Finetuning arbeiten!