Am Samstag reiste der Einsiedler Skiexpress Richtung Oberwiesenthal zur Sachsenmeisterschaft 2020. Im Februar sind die Skipisten in der höchstgelegenen Stadt, der bunten Republik Deutschland, meist mit ausreichend Schnee bedeckt, nicht aber im Jahre 2020. Der ASC Oberwiesenthal, unter der Regie von Matthias Loos, hatte die FIS Strecke "Unter der Seilbahn" aber bestens präpariert. Der Slalomkurs der Damen und Herren steckte unmittelbar neben dem Kurs der Schüler. In der Altersklasse U 12 hatten wir zwei Mädchen am Start. Da weder der 4er Sessellift noch die Seilbahn wegen der auftretenden Sturmböen ihren Dienst aufnahmen, blieb den Sportlern nur der beschwerliche Weg zum Schlepplift und dann per Ski durch den Wald, um zum Start zu kommen. Da ich in dieser Saison per Pedes unterwegs bin, hatte ich mich in der Zwischenzeit zum Start hochgearbeitet und betrachtete die Massenwanderungen zum Schlepplift, aus der Ferne. Nach bangen, endlosen Warten erschienen unsere Mädchen dann aber auch am Start. Leider mussten sie die Strecke allein besichtigen, da unsere Übungsleiter ja alle auch noch aktiv sind und zur Sachsenmeisterschaft selbst starten wollten. Es galt immerhin, sich die 46 Tore plus die entsprechenden Übergänge richtig einzuprägen.

Die Zeiger der Uhr bewegten sich Richtung der zehnten Stunde, also Startzeit. Kurz vor 10 dann Erleichterung. Lucy und Lisa tauchten am Horizont auf. Schnell raus aus den Klamotten, Sohlen säubern, Ski ranschnallen und zum Start schieben. Mein Puls schlug sicherlich genauso schnell wie bei den Kiddies. Lisa musste angreifen, für Lucy ging es ums sichere Ankommen. Beide machten ihre Sache ganz prima. Erleichterung dann endlich, als mir Jens die sichere Zielankunft beider Girls mitteilte. Im Zielraum wurden beide dann von den anderen Eltern informiert und betreut. Das Starterfeld lichtete sich nach dem 1. Durchgang schon ganz gewaltig. Lisa hatte eine Superzeit gefahren. Jetzt galt es, den 2. Durchgang ohne unnützes Risiko runterzubringen. Von Lucy war es schon toll, ohne Torfehler den 1. Durchgang zu überleben. Wer unter der Seilbahn sein fahrerisches Können selbst schon einmal ausgelotet hat, weiß wovon ich spreche. Heil und ohne Torfehler ankommen, war die Losung der Stunde. Groß war der Jubel dann bei der Siegerehrung. Lisa erfuhr den Sachsenmeistertitel in der U12 für den Einsiedler Skiverein und Lucy kletterte als Bronzemedaillengewinnerin aufs Siegerpodest.

Wasserschlacht am Sonntag

Der liebe Wettergott testete die Leidensfähigkeit der Wintersportler bei den Sachsenmeisterschaften im Riesenslalom am Sonntag in Oberwiesenthal dann noch einmal gewaltig. Die anreisenden Wintersportler wurden am Sonntag bei Regen mit einem prächtigen Rotlichtblitzgewitter am Ortseingang von Oberwiesenthal herzlich begrüßt. Eine rechtzeitige Anreise vor 8 Uhr war von Vorteil. Als wir den Hang unter der Seilbahn sahen, wurden die ersten Wetten bereits abgeschlossen, bis wann der Wettkampf überhaupt stattfindet. Vom Schnee, welcher rechts und links der Piste am Samstag noch zu sehen war, blieb nur noch Dreck und Grünes übrig. Seit November wollten wir unsere neuen Regenmäntel einem Dauertest unterziehen. Endlich war es soweit. 

Diesmal wurde unser Einsiedler U 12 Team noch durch Amelie verstärkt. Die Oberwiesenthaler Bergbauern hatten die Rennpiste mit Kunstdünger bestens präpariert. Aufgrund der bescheidenen Wetterprognose, wurden für die U 12 und Erwachsenen nur ein und für die Schüler zwei Durchgänge festgelegt. Eine richtige und faire Entscheidung. Schließlich zählte bei den Schülern diese Veranstaltung als DSV Punkterennen. Diesmal fuhren wir gleich mit dem Bus zum Gipfel, denn der Wettergott schickte erste Windböen Richtung Bergstation. Ein Ausfall von 4er Sessel und Seilbahn, war also nur eine Frage der Zeit. Der Erwachsenenstart erfolgte auf Höhe der letzten Seilstütze. Die Schüler durften zwei Stützen weiter unten starten. Dank Tina gab es für die U 12er Mädels diesmal eine ausgiebige Besichtigung der Strecke. Danke Tina!!! Damit sich unsere Starterinnen auch einmal ein paar Minuten einfahren können, telefonierte ich mit dem Zielraum zwecks Shuttelverkehr. Amelies Papa startete den Zubringer. Ich wartete und wurde nachdem die Zeiger sich immer weiter Richtung 10 Uhr bewegten, leicht nervös. Die Seilbahn hatte ihren Betrieb wieder aufgenommen und spülte reichlich Sportler an. Von unseren Dreien leider nichts zu sehen. Der Vorläufer schob sich bereits Richtung Startschranke. Endlich erkannte ich unsere Regenmanteltester. Mit dem Einfahren wurde es wieder nichts. Schnell die Startnummern drübergezogen, die Regenmäntel verstaut und schon wurde Lisa aufgerufen. Danach kam gleich Lucy dran. Für Amelie war es das erste richtige Rennen. Augen zu und durch lautete die Devise. Als Jens mir mitteilte, dass alle drei das Ziel erreicht hatten, ging es uns allen besser. Lisa wurde diesmal um 11 Hundertstel  von Luise Seubert geschlagen. Platz 2 ist ja auch ein super Ergebnis. Amelie mit einem Superlauf und einer respektablen Zeit auf den 5. Platz gefahren. Lucy rundete das gute Ergebnis mit einem guten 7. Platz ab. Respekt und Anerkennung den tapferen U 12er Mädels.

Die Regenmäntel bestanden den anschließenden mehrstündigen Dauerregen- und Rodeltest ohne größere Schäden.

Mein Dank gilt allen Übungsleitern, den Frauen und Männern vom ASC einschließlich Dimitri Binz, Christian Herrmann und Maik Müller, den tapferen Torrichtern, dem Rutschkommando etc. Danke auch an den Wettergott. Schnee ist uns aber lieber wie Regen.