So langsam wird es wohl Zeit für einen neuen Namen für diese undefinierte, klimawandelinduzierte Zwischenjahreszeit, die sich nach dem Herbst und vor dem Frühling einzustimmen droht. Nennen wir „ES“ also vorerst „Unklindzwit“. Wir müssen es auch anders benennen, um nicht unsere positiven Erfahrungen, die Bilder und emotionalen Momente - geprägt von Schneefall, klirrender Kälte, eisbedeckten Seen, Glitzerschnee auf den Feldern - die wir NOCH mit Winter in Verbindung bringen, zu vergessen.
Als Winter-Wut-Bürger stehen wir Skisportler mit unserer Enttäuschung über die Wetterentscheidungen des globalen Klimas kurz vor einem heftigen, öffentlichen Protest. Aber soweit lassen wir es nicht kommen. Zum Glück hat Oberwiesenthal die nötigen Höhenmeter, um das skisportverrückte Sachsen inkl. der noch verrückteren Anrainer nördlich der Mittelgebirge mit Winter und heuer sogar der ganzen Welt auszustatten. Alle, die irgendetwas mit Schnee zu tun haben wollen, kommen hier auf ihre Kosten und so war Othal am Wochenende des 29.02.2020 Schauplatz für Anwärter auf den U23-Weltmeistertitel der nordischen Disziplinen, Telemarker im Anfänger- oder Fortgeschrittenenstadium oder eben von uns alpinen Skiwettkämpfern.
Der Heinrich-Schmid-Skitty-Cup #5 und #6 sowie der SVS-Heinrich-Schmid-U12-Cup Numero V und VI sowie die bundesweit stattfindenden Kids-Cross-Cup-U12-Qualifikationsrennen der Region 1 (Rennen III und IV) waren ursprünglich in Carlsfeld und Schöneck geplant. Doch "Unklindzwit" machte dem Vorhaben einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Als einzig möglicher Wettkampfort sprang daher wieder einmal Oberwiesenthal ein. Wie emotional und aufreibend diese Unwegbarkeiten für die Organisatoren und Veranstalter sein müssen, kann sich vermutlich keiner vorstellen, der nicht selbst schon derlei Wettkämpfe und Großveranstaltungen organisiert hat. Der Bericht auf der Verbandsseite zum Wettkampftagauf der Verbandsseite zum Wettkampftag lässt tief blicken. Deshalb gilt unser größtmöglicher Respekt und Dank den Verantwortlichen, den Helfern, der Kameradschaft im Vorfeld und vor Ort, ohne die so ein Wettkampftag unter diesen herausforderungsvollen Bedingungen und den logistischen und personellen Mehrfachbelastungen nicht möglich wäre.
DANKE allen, die „im Sinne der Kinder“, die einer wunderbaren Sportart nachgehen, alles möglich machen!!!
Sportlich konnte dieser Wettkamptag für den Einsiedler Skiverein kaum besser laufen. Die Strecke „Unter der Seilbahn“ wurde für die Skittys und die U12 aufgeteilt und war bestens präpariert. Die Skittys hatten einen relativ rhythmischen Superslalom zu absolvieren, bei dem einiges an Schnelligkeit und Beweglichkeit abgefordert wurde. Da die Strecke von oben bis unten einsehbar war, konnten auch weniger mutige Skisportler zeigen, was sie drauf haben. Der Lauf der U12 war deutlich „slalomiger“ und musste richtig schnell und zackig gefahren werden, um vorne zu landen.
WARNUNG: Aufgrund der vielen Starter, gibt es einen langen Text. Alle Ergebnisse sind hier zu finden. Es folgen die Details:
In Vollbesetzung gingen unser Skitty-Teamnordisch+ sowie unser U12-Team an den Start. Mit Paula als Mannschaftsleiterin und Bent als Assistenztrainer kam später nach dem Training der Größeren auch noch Laura dazu. Nils brachte als Torrichter alle Einfädler und Ausfälle zu Protokoll und war dabei näher am Wettkampfgeschehen als jeder andere.
U8 weiblich
Lunas Motto: “veni, vidi, vici” war auch vorher allen schon klar. Mit zwei deutlichen Siegen und einer Zeit im Rennen 5, die sogar für Platz 3 eine Altersklasse höher gereicht hätte, war es ein sehenswerter Auftakt im Skitty-Skibetrieb. Da geht sicher noch ganz viel, zumal Luna sichtlich Lust am Skifahren hat und ganz viel Fitness, Beweglichkeit, Koordination und Liniengefühl mitbringt.
Emilia gesellte sich in beiden Rennen auf den dritten Stockerlplatz. Mit der Technikfeile der Trainer lässt sich hoffentlich noch der Rückstand an die derzeit einzige Konkurrentin auf Platz 2 wettmachen.
Nanina belegte zweimal Platz 8. Voller Lust und Freude am Skifahren hat unser Kücken aber im Klassement keinen Kückenbonus mehr, denn auch andere 2013er Jahrgänge mischen bereits weiter vorne mit. Hier gilt es auch fleißig weiter trainieren und im nächsten Jahr voll auf Angriff mit einer sauberen Technik fahren.
U8 männlich
Der Schnee- und Wettkampfmangel der Nordischen spülte einen Sportler unserer Langlaufabteilung in unser Skitty-Team. Um die Häme aus der Sektion Nordisch gleich vorwegzunehmen: Pepe Eifert hat immerhin ein Hallentraining bei uns Alpinen absolviert, das scheinbar den Ausschlag für das phänomenale Abschneiden in beiden Rennen gegeben haben muss. Die Antworten auf die Fragen nach der Notwendigkeit von Rennanzügen, Rennski oder alpinem Training erspare ich mir jetzt aus Gründen ;-) und freue mich über Pepes herausragenden Sieg in der AK. Vielleicht denkt er ja doch noch über einen Disziplinwechsel nach.
Jona konnte noch nicht wieder an die Erfolge des Vorjahres anschließen und blieb mit Platz 4 und 6 unerwartet weit weg vom Podest. Der technisch anspruchsvolle Lauf kam ihm nicht entgegen. Da wäre der steile und eisige Schönecker Hang, der viel Mut erfordert, wohl besser gewesen.
Mattia – unser neues Kücken – und der mit Abstand jüngste Starter dieser AK sammelte erstmals Wettkampferfahrung. Mit viel Freude und einem breiten Grinsen im Zieleinlauf eroberte er auf jeden Fall schonmal die Herzen aller Zuschauer. Für passende Laufzeiten und vordere Platzierungen hat er noch genug Zeit.
U10 weiblich
Die Leistungen der U10er zeigten zwei Dinge: Trainingsvorsprung und Trainingserfolg. Darauf können besonders die Trainer und Alpinchef Ingo stolz sein, die m. E. hier ihre Früchte ernten.
Mara fuhr beherzt, beweglich und endlich mal nah an den Toren und haute im ersten Lauf die Tagesbestzeit bei den Mädchen raus. Auch Hannah stand dem in Nichts nach und konnte ebenso souverän mit sichtbar mehr Biss den zweiten Platz klar machen. Im zweiten Rennen tauschten Mara und Hannah die Platzierungen nachdem Hannah all ihren Kampfgeist in ihren letzten Lauf warf und sich sogar noch knapp eine Sekunde verbessern konnte.
Mia brauchte zwei Warm-up-Läufe, die leider nur für Platz 12 reichten, um dann aber mit ordentlich Schmackes einen herausragenden dritten Platz im Rennen #6 einzufahren. Mit super Technik und schnellen Bewegungen am Tor war das auch mehr als verdient. Glückwunsch zu dieser tollen Leistung – auch hier natürlich seitens der Trainer!
Clara benötigte auch erst ein Einfahr-Rennen, um von Platz 11 im Rennen #5 auf den Pokalrang #5 im zweiten Rennen zu kommen. Mit deutlich besserer Technik und Willenskraft ist das scheinbar auch kein Problem für sie. Als junger Jahrgang kann sie dann im nächsten Jahr in die Vollen gehen.
U10 männlich
Leider verletzte sich Johann direkt nach dem Start, so dass er nicht mehr auftreten konnte und schon nach dem ersten Lauf die Segel streichen musste. So schade, denn auch Johann hatte im Training ordentlich dazugelernt und war super ehrgeizig, das endlich zeigen zu können. Hoffentlich ist er bald wieder fit.
Nachdem im ersten Rennen die Standardeinstellung mit Marek Donath, Junis Milo Korn und meist noch einem weiteren Zwischenkandidaten vor Linus auf dem Tableau zu lesen war, brachte Rennen #6 eine große und freudige Überraschung. Linus lag schon im ersten Lauf auf Platz 1 und setzte im zweiten Lauf noch richtig einen drauf, indem er die zweitschnellste Laufzeit des Tages hinlegte. Erstmals stand Linus über seinen Dauerkonkurrenten auf Stockerlplatz 1 – hochverdient und überglücklich.
U12 weiblich (männlich haben wir nicht zu bieten)
Bevor ich zu den Platzierungen in der sächsischen Wertung des Heinrich-Schmid-U12-Cups komme, muss noch gesagt werden, dass in der Kids-Cross-Wertung mit Lynn Pfister nur eine Sächsin in die Pokalränge (d. h. Platz 1 bis 5) fahren konnte. Gleiches gilt für die Jungs der U12. Daher leitet sich auch meine These von oben ab, dass es noch viel verrücktere Skiverrückte geben muss, als wir hier schon alle sind…
Lisa konnte sich mit Platz 2 im Rennen V und Platz 3 im Rennen VI souverän behaupten. Mit Amelie hatte da noch keiner gerechnet. Sie schob sich nämlich im zweiten Rennen knapp vor Lisa und überraschte damit wohl nicht nur sich selbst. Klasse Leistung, dank viel Training und vor allem viel Spaß am Skifahren verbunden mit dem Vorwurf an die Eltern, wieso sie sie denn erst so spät haben mit dem Skifahren anfangen lassen ;-)
Für Rosi und Lucy war leider nicht viel zu holen. Rosi landete im ersten Rennen auf Platz 10 und schied im zweiten aufgrund eines Torfehlers leider aus. Auch Lucy konnte sich nicht weiter nach vorne arbeiten. Schade, dass beide ihren Trainingsfleiß und ihre Trainingserfolge nicht in Pokale umwandeln konnten. Vielleicht klappt es bei den nächsten Rennen besser.
Mit sieben von acht möglichen ersten Plätzen bei den Skittybewerben haben wir Einsiedler so ziemlich abgeräumt. Besser geht’s kaum. Ein Dank gilt unseren Trainern und Alpinchef Ingo, ohne die wir kaum solche herausragenden Trainingsbedingungen hätten schaffen können, die solche Erfolge möglich machen.
Nun sind wir gespannt, ob „Unklindzwit“ ein Finale auf Schnee in zwei Wochen zulässt. Für Schneewettkämpfe sind unsere Kids jedenfalls bestens gerüstet.