Die nur aller zwei Jahre stattfindenden sachsenweiten Winterspiele, die „Laju-Games“, die „Saxonian Mini-Olympics“, die "Spartakiaden" (ostdt.) sind immer etwas Besonderes. In diesem Jahr aber vielleicht noch etwas „Besondereres“, da sie einen Zeitraum von zwei Jahren Skiabstinenz, die insbesondere die sächsischen Alpinen mit dem Verbot von Ski-Aufstiegsanlangen in der letzten Saison und einem Skigebietslockdown zum Beginn dieser Saison hart zu spüren bekamen, rahmen. Sie symbolisieren damit auch so etwas wie einen Neuanfang – so hoffen wir jedenfalls.

Angesichts dieses besonderen Wettkampfes gibt es hier mal wieder etwas mehr Text – schließlich hatten wir ja über zwei Jahre nichts zu berichten und müssen jetzt nachholen.

Hier die schnellen Fakten auf den Seiten des sächsischen Skiverbandes.

Training am Freitag und Check-In

Um sich mit den Schnee- und Pistenbedingungen vor Ort vertraut zu machen, nutzte ein Teil unserer Starter bei den Lajus 2022 die Vorabendanreise und den Nachtskilauf in Oberwiesenthal zu einem Flutlicht-Training. Die Piste am Haupthang bot ausreichend Platz fürs freie Fahren. Alle hatten bei den Abfahrten viel Spaß und ließen die Skier laufen. Hansi, Paula und Paul standen den Kids zur Seite und nach Trainingsende wurde im Elldus Ressort bis Sonntag eingecheckt. Hansis Partybus transportierte nicht nur einen Großteil der Racerbande nach Oberwiesenthal sondern sammelte alle Sportler und ihr Equipment nach dem Abendtraining am Haupthang auch wieder ein. Aus unerklärlichen Gründen stiegen Hannahs Stöcke jedoch nicht in das Hansitaxi ein. Sie wurden auch nicht auf dem Parkplatz gefunden, sondern blieben einfach verschwunden. Das Thema Skistöcke begleitete Hannah den gesamten Wettkampf aber dazu später mehr…

Die Betreuung im Ressort übernahmen Aline und Monica und mussten so manche logistische Herausforderung wie die Wohnungsaufteilung („Die zwei Türme“) und Essenszeiten meistern. Aber am Ende klappt alles, den Kids schmeckte es und vor allem die Eisauswahl samt Topping begeisterte. Das tröstete alle auch etwas darüber hinweg, dass die beeindruckende Eröffnungsveranstaltung der vergangenen Lajus, diesmal ein virtuelles Format hatte. Wenigstens das Eröffnungsfeuerwerk konnte aus der Ferne bewundert werden. 

Samstag, 22. Januar 2022 - Erster Wettkampftag

Der Samstag zeigte sich morgens von seiner stürmischen Seite mit Neuschnee im Gepäck, so dass Vierersessellift und Schwebebahn für den Transport der Sportler nicht genutzt werden konnten. Das bedeutete einen großen Umweg über den Schlepplift am Haupthang und den Querweg zum Start in 1.010m an der Strecke „Unter den Seilen“. Der anspruchsvolle Lauf mit einem Steil- und Flachstück durch 17 Tore hatte eine Länge von 300m und dabei einen Höhenunterschied von 100m. Nils und Hansi waren als Trainer dabei, die Wettkämpfer erwartete zu Beginn des 1. Laufes um 10.00 Uhr leichter Schneefall. Alle 11 Starter des Einsiedler Skivereins brachten ihren ersten Lauf sicher und souverän ins Ziel.

Für den 2. Durchgang mit Start um 12.15 Uhr blieben die Tore unverändert, die Bedingungen waren aber für die Wettkämpfer deutlich anspruchsvoller. Mit Ausnahme von Mara waren alle Einsiedler etwas langsamer unterwegs. Mara ließ ihren Kopf bei Hansi und ihre Ski laufen, was in Kombination mit ihrem sicheren und sauberen Fahrstil einen tollen 2. Platz ergab. Hannahs Stöcke konnten trotz groß angelegter Fortsetzung der Suche auch am Samstag nicht gefunden werden. Ihr Verbleib stellte alle vor ein Rätsel. Stattdessen fuhr sie mit Hansis Stöcken, so dass der Verlust ihren Kampfgeist nicht beeinträchtigte und die Stöcke ihre beiden schnellen Läufe auf das Siegerpodest begleiteten. Clara hat genau so großen Bock aufs Skifahren. Das zeigte sie an jedem Tor, fuhr aktiv und nahm strahlend die silberne Schneeflocke für den 2. Platz entgegen. Für Mia war es der erste Wettkampf im Schnee seit langer Zeit und sie konnte ihr fahrerisches Potential noch nicht so abrufen, wie sie es gern gezeigt hätte. Zum Jahrgang 2010 gehörte bei den Einsiedler Männern Linus, der durch seinen souveränen Fahrstil den Mädels in nichts nachstand und sich ebenfalls Platz 2 sicherte. Alle genannten Starter holten durch ihre guten Platzierungen auch wichtige Punkte für die Kids-Cross Qualifikation. Für diese Wertung waren auch Sportler vieler anderer nord- und westdeutscher Skiverbände angereist, was die Starterzahl der U12 auf 43 anwachsen ließ. Neben der Landesjugendspielwertung fand so noch eine zusätzliche Wertung mit Pokalen für Platz 1 bis 5 für den Kids Cross Cup statt.

Für die Landesjugendspiele vertrat Nanina im Jahrgang 2013 den Einsiedler Skiverein, brachte beide Läufe sicher ins Ziel und belegte den 3. Platz. Auch Kalle, den wir als Einsiedler mit Ehrenfriedersdorfer Migrationshintergrund in unserem Team begrüßen dürfen, reiht sich im Jahrgang 2013 in die Stockerlplätze ein. Er hatte viel Spaß im Lauf, auch ein Sturz im 2. Durchgang konnte ihn nicht bremsen und er freute sich über die bronzene Schneeflocke. Emilia und Luna starteten für den Jahrgang 2012, kamen mit den wechselnden und anspruchsvollen Bedingungen gut klar und haben ihr fahrerischen Können mit dem 3. Podestplatz für Emilia sowie einem verdienten 1. Platz für Luna bestätigt. Lisa rockte im Jahrgang 2009 den Berg, fuhr auf Zug, hielt die Konkurrenz durch ihren technisch sauberen Lauf in Schach und strahlte auf dem Siegerpodest. Lucy hielt im Jahrgang 2008 die Einsiedler Fahne hoch, gab ebenfalls alles und erkämpfte sich einen tollen 4. Platz.

Im Elldus-Resort angekommen, fielen die Sportler erneut über die Eistheke her und belohnten sich mit einem leckeren und geselligen Abendessen für ihre Leistungen. Bettgeh- und Schlafenszeiten bleiben unter Verschluss…

Sonntag, 23. Januar 2022 - Zweiter Wettkampftag

Am nächsten Tag setzte sich „Hannahs-Stock-Drama“ fort als aus dem Skikeller Hansis - nicht beschriftete - Stöcke verschwunden waren… Das hielten auch Hannahs starke Nerven nicht aus, da sie sich sicher war, dass die Übergabe an Hansi stattgefunden hatte, woran er sich in der allgemeinen Aufregung aber nicht mehr erinnern konnte. Noch vor Rennbeginn klärte sich alles auf, die Stöcke wurden gefunden und der SV-Steina e.V. als „Täter“ überführt. Schnell waren die Tränen getrocknet, das Lachen kehrte in Hannahs Gesicht zurück und der zweite Wettkampftag konnte mit den Glücks-Stöcken beginnen. Das Gepäck wurde in Hansis Partybus verfrachtet und die Sportler erreichten pünktlich den Wettkampfort.

Der Bergwinter ab 750m zeigte sich von seiner besten Seite und brachte neuen Schnee, der sich ab 9 Uhr mit dem allmählich durchscheinenden blauen Himmel vermischte. Als Trainer begleiteten Hansi und Paula die Kids über den Tag. Der Lauf war diesmal etwas direkter und schneller als am Vortag gesteckt. Die Raffinessen der Strecke waren nicht sofort ersichtlich, sondern kamen erst im zweiten Durchgang zum Vorschein. Da auch an diesem Tag nicht noch einmal zwischen den Läufen umgesteckt wurde, konnte der feuchte Schneebeton seine volle Wirkung entfalten. Beim Abrutschkommando brannten die Pflug-Oberschenkel und die Kinder, die es nicht schafften, den Schwung zeitig genug anzusetzen oder sich eine zu starke Innenlage erlaubten, fielen entweder dem schweren Schnee oder den ausgefahrenen Schlägen im Lauf zum Opfer: darunter leider auch einige Einsiedler. Der spannende Wettkampf wurde vom erfrischenden O'thaler Moderator begleitet, der die Kinder und Zuschauer emotional und mit vielen professionellen Kommentaren durch den Lauf und das gesamte Programm führte. 

Durchgekommen ist Nanina mit einem dritten Platz und einer bronzenen Schneekristallmedaille. Kalle schlitterte als erster im zweiten Durchgang aus dem Lauf, so dass am Ende nur noch zwei 2013er aufs Stockerl durften. Emilia ließ nichts anbrennen und sicherte sich diesmal die Silbermedaille der 2012er Jahrgänge. Bei Luna, die nach dem ersten Lauf auf Siegeskurs unterwegs war, löste sich nach einem Schlag mit Innenlage die Bindung und der Ski fuhr ohne sie davon. Zweites Einsiedler Ausfallopfer. Doch nicht nur Einsiedler waren betroffen, so dass Clara und Linus von den Ausfällen im zweiten Lauf durchaus profitierten. Clara sicherte sich nicht nur deshalb, sondern auch durch einen erneut starken Auftritt in beiden Läufen, die Goldmedaille am 2. Wettkampftag im 2011er Jahrgang. Linus taktierte und fuhr einen sehr guten, sicheren zweiten Durchgang mit kurzem Wackelmoment. Durch drei Ausfälle der nach dem ersten Lauf vor ihm Platzierten holte er sich die Silbermedaille bei den Laju-Games und einen tollen 5. Platz in der Kids Cross-Wertung. Hannah ging mit Glücksstöcken und zweitbester Laufzeit ausgestattet in den zweiten Lauf. Mit sichtbarem Siegeswille und Biss erreichte sie auch dort die zweitbeste Laufzeit. In der Addition zum Schluss aber war sie mit 4 Hundertstel Führende und sicherte sich damit die Tageswertung im Kids Cross, die Goldmedaille der Laju-Games sowie eine ausgezeichnete Verhandlungsposition für die Installation von Daddel-Games auf dem Handy ggü. ihren Eltern. Mara ließ auf Geheiß von Hansi ihr Gehirn am Start und durfte es erst zur Siegerehrung wieder in Empfang nehmen. Das scheint geholfen zu haben, denn Mara fuhr zwei deutlich agilere und angstfreiere Läufe mit denen sie den vierten Platz im Kids Cross und die Silbermedaille der Laju-Games einheimste. Für den nächsten Wettkampf ist die Tupperdose für das Gehirn im Skirucksack schon eingeplant (soll ja nicht so kalt werden). Mia war ihr Kopf zu schade zum Abgeben. Sie braucht noch zwei oder drei Schneetage, um in den Rennmodus zu kommen. Dass sie das kann, wissen wir und geben ihr einfach noch die Zeit. Lisa war unser letztes Ausfallopfer am Tag. Trotz einer Sekunde Vorsprung durch einen sensationellen Speedlauf im ersten Durchgang, taktierte sie nicht und griff im zweiten Durchgang nochmal richtig an. Bereits im oberen Teil des Laufes rutschte auch sie weg und musste den Tagessieg abgeben. Das ausgedehnte Teamknuddeln im Zielbereich ließ Lisas Tränen schnell wieder trocknen. Ganz besonders stolz sind wir auf Lucy, die als Späteinsteigerin in den Skisport die Bronzemedaille im 2008er Jahrgang holen konnte. Lucy gewinnt immer mehr Rennerfahrung dazu und wird sicher noch die ein oder andere Platzierung gut machen.

Ganz besonderer Dank gilt den Wettkampforganisatoren vom ASC Oberwiesenthal, dem Skiverband Sachsen sowie dem Landesportbund Sachsen, die innerhalb kürzester Zeit, sich ständig ändernden Regelungen, Hygienekonzepten und der Beschwertheit der Pandemiesituation dem Sport alle Ehre erwiesen haben und so dieses tolle Erlebnis für die Kinder ermöglicht haben. DANKE!

Laju 2022 Team Tag1

Unser Laju-Team am Samstag