Für den ersten offiziellen Heinrich-Schmid-(mit langem „I“)-Skitty-Cup a.C.o.S. (after Corona on Snow) scharrten die Alpinist*innen aus den Jahrgängen 2010 bis 2015 schon länger mit den Skistiefeln.
Dem Skitty-Cup ging ein wettkampfvorbereitender Trainings-Lehrgang beim Landestrainer Dimitri „Jimmy“ Binz voraus, der zunächst in Oberwiesenthal und zum Ende der Woche in Schöneck stattfand. 8 Einsiedler Sportler*innen nutzten dieses Zusatztraining in Schöneck am Freitag und übernachteten dann auch gleich noch in der dortigen Jugendherberge. Bedauerlicherweise wurde das für Samstag angesetzte Training am Wettkampfhang – der verkürzten FIS-Rennstrecke „Hohe Reuth“ – spontan abgesagt, so dass einige der Einsiedler keine (wie sich später heraus stellte wirklich gar keine) Gelegenheit hatten, die steile Wettkampfpiste kennen zu lernen. Wie so oft in schneearmen Zeiten, bekommen wir die fehlenden Trainingseinheiten im steilen Gelände spätestens zu den Wettkämpfen in Schöneck meist so richtig zu spüren.
Die in Schöneck verbliebenen Einsiedler machten die Not zur Tugend. Kurzerhand wurde ein Trainerteam aus der Elternschaft rekrutiert, das die Kids mit intensiven Technikeinheiten über den gesamten Tag versorgte und so die Steilheit des Hangs von Fahrt zu Fahrt im Kopf der Kids verschwinden ließ. Zudem konnten sie dem Wettkampf der „Großen“ als Fanclub "Einsiedel-Ultras" beiwohnen und sich – sofern es der Nebel zuließ – noch die eine oder andere Technikfinesse abschauen.
Für den Wettkampf hatte sich neben den 64 Starter*innen auch Sturmtief Nadia angekündigt. So warnten nicht nur die Wetterapps, sondern auch der fauchende Wind, der jedem Zwangsfrühaufsteher am Wettkampfmorgen donnernd ins Audiogehäuse blies. Doch noch gab es keine Absageinfo. Gut, dann weiter machen und bei der Fahrt schön das Lenkrad mit beiden Händen festhalten. Angekommen in Schöneck murmelte das schwarz gekleidete Organisations-Rudel schon, was alle ahnten: kein Lift, noch mehr Wind, wohl nur zwei Läufe, wenn überhaupt…
Als dann die Stadtverwaltung von Schöneck vollends den Liftbetrieb aus Sicherheitsgründen untersagte, kamen die Mannschaftsführer*innen zusammen, um eine demokratische Entscheidung zum Ablauf des Wettkampfes zu treffen. Eine Absage wurde zum Glück ausgeschlossen. Aus den vier geplanten Durchgängen wurden zwei (da der Wind nach dem Mittag noch stärker zu werden drohte). Jeder Durchgang zählte als ein Rennen, d. h. Lauf 1 = Skitty-Cup 3 und Lauf 2 = Skitty-Cup 4. Außerdem einigte man sich auf eine Penalty-Regelung, so dass keiner in der Rangliste leer ausging. Für die Tageswertung wurde die beste Laufzeit herangezogen. Der Transfer der Teilnehmer*innen zum Startbereich wurde durch zwei Schneemobile mit Achterbahnfeeling oder dem klassischen Skistiefelantrieb gewährleistet. Das bedeutete allerdings auch: kein Einfahren, keine Erwärmung auf Ski, kein Kennenlernen des Geländes.
Als Trainer*innen wurden unsere Skittys von Emma, Anna und Bent begleitet.
Der Wettkampf wurde u. a. durch Anna Meyer als Vorläuferin eingeläutet. Sie schnitzte die ersten Schwünge in die eisige, auf Weltcupniveau präparierte Piste. Mit Startnummer 1 und der Ansage des Vaters, erstmal vorsichtig zu sein und heile anzukommen, tastete sich Smilla nach unten. Im zweiten Lauf war sie dann schon acht Sekunden schneller und bekam sogar einen Pokal für den 5. Platz.
Für Frida und Lotta waren wieder die ersten beiden Stockerlplätze reserviert. Mit deutlichem Abstand zur kleinen Konkurrenz ließen sie nichts anbrennen. Auch als Lotta im zweiten Lauf das vorletzte Tor verfehlte, war durch die Penalty-Regelung und den Pokal in der Hand die Welt in Ordnung.
In der U8 männlich waren neun Starter unterwegs auf der Piste. Mattia verbesserte sich im zweiten Durchgang nochmal deutlich und kam auf den 4. Rang – ein strahlendes Lächeln und ein „Brrrravo, Mattia!“ von der Mama inklusive.
Dass nur fünf Starterinnen in der U8 weiblich an den Start gingen, ist mit Blick auf die großen Vorhaben des Skiverbandes im Bereich der Nachwuchsentwicklung zumindest bedenklich. Schön, dass wir wenigstens drei der fünf Sportlerinnen stellen können.
In der U10 sah die Zahl der Starterinnen nicht viel besser aus. Sechs Mädels der Jahrgänge ‘12 und ’13 waren es hier. Emilia legte bereits im ersten Lauf eine sehr gute Zeit hin. Der Trainingsfleiß der vergangenen Woche schien sich auszuzahlen. Mit einer kleinen Verbesserung im 2. Durchgang war der dritte Platz sicher. Luna belegte den zweiten Platz.
Mit Kalle und Pepe zogen wir in der U10 männlich auf. Kalle gelangen zwei sehr gute Läufe und eine Verbesserung in Durchgang 2: Platz 4 und ein Pokal als junger Jahrgang im Starterfeld von 14 waren der Lohn. Pepe – unser Hybrid-Sportler – hatte an diesem Wochenende die breiten Latten auf dem Wettkampfplan stehen. Mit zwei tollen Zeiten holte er sich den 3. Platz in der AK.
Im größten Starterfeld der U12 weiblich zeigte Clara diesmal erneut, was in ihr steckt. Dass der Knoten geplatzt ist (nicht nur so Linus-Strasser-mäßig, sondern so richtig ;-)), bekamen alle zu spüren, die ihren ersten Lauf verfolgten. Mit viel Biss und Siegeswille trotzte sie der eisigen Piste und war technisch sauber und so eng an den Toren, wie kaum eine andere in der AK. Hochverdient erkämpfte sie sich den zweiten Platz. Hannah strauchelte mit der eisigen Piste: der Außenski rutschte auf dem Eis, sie war ungewohnt weit weg von den Toren, kämpfte trotzdem bis zuletzt, war aber mit dem Ergebnis des 4. Platzes nicht ganz zufrieden. Mara Muffensausen startete jeden Schwung sauber, um ihn dann mit einer gepflegten Handbremse zu beenden, um ja nicht zu schnell zu werden. Hansi fehlte, um das Gehirn abzugeben, und so war nicht mehr als Platz 7 drin. Mia hatte ebenso Respekt vor dem Eis und vertraute lieber auf weite, sichere Schwünge um die Tore. Sie kam mit zwei fast gleichen Zeiten auf Rang 13.
Linus und Johann hätten wohl auch lieber noch zwei bis fünf Trainingsfahrten auf der hohen Reuth gehabt, um zu wissen, was ihnen blüht. Linus platzierte sich mit zwei guten Zeiten im Mittelfeld auf Rang 7. Johann, der auch ganz ehrlich zur Piste meinte, ihm sei das zu eisig, kam auf Platz 12. Nicht dabei sein konnte Nanina. Auch die beiden Stoll-Jungs Levi und Jona ließen ihre vielen Skitty-Punkte aus den beiden Athletik-Wettkämpfen unangetastet und sind hoffentlich bei den letzten Skittys mit am Start.
Insgesamt war es trotz aller Witterungs-Widrigkeiten ein sehr gelungener Raceday, der zeigt, dass die Ski-Community zusammen steht und auch aus den schlechtesten Bedingungen einen fairen und erlebnisreichen Wettkampf zaubern kann. Vielen Dank an das Organisationsteam des SC Schöneck und des Skiverband Sachsen.
Die Ergebnisse gibt es beim Skiverband Sachsen