Alle Jahre wieder… Das trifft auf unser alpines Höhentrainigslager in der 2. Oktoberferienwoche  wieder zu… Nachdem das Trainingslager 2018 aufgrund der milden Temperaturen und des Schneemangels eine Zwangspause verordnet bekam, stimmte der Schneefall im September alle Skienthusiasten vorsichtig optimistisch. Da sich die Temperaturen, die Schneefallmenge sowie die Wetterprognosen aber wiederholt nicht an den Plan hielten, gehörten die Wandersachen und das Kletterausrüstung diesmal zur Grundausstattung und brachten manchen Kofferraum an seine Grenzen.

Wir übernachten im Neustifter Ortsteil Krößbach bei Familie Gleisner und Sonja und das Haus Akelei bildete zusätzlich unser Hauptquartier. Jeden Abend 20.00 Uhr trafen wir uns im Tischtennisraum zur Tagesauswertung und Abstimmungen für den kommenden Tag. Auch wenn wir zum Training auf Skiern hier waren, einigten wir uns aufgrund der Webcam-Bilder und Wetternews für den Sonntag auf eine gemeinsame Wander- und Klettertour entlang des Wilde-Wasser-Weges gegenüber der Grawa-Alm… Leider war die urige Sulzenau-Alm durch die erkrankte Inhaberin geschlossen und so blieb es bei der Erinnerung an den leckersten Kaiserschmarrn des Stubaitals. Sie diente uns dennoch als Verschnaufpause und eine erste Plünderung unserer Proviantvorräte.

Unser Ziel war der Hüttenklettersteig hinter der Sulzenauhütte auf 2.191 m. Allen voran war Antje unsere Tempomacherin und gehörte zur ersten Gruppe der Kletterfans. Uns erwartete ein relativ kurzer aber wegen der direkten Nähe zum, in der Tiefe rauschenden Gebirgsbach, äußerst beeindruckender Klettersteig. Er bot sowohl den Gletscherblick als auch umwerfenden Talblick. Auch Hansi legte seinen Industrieklettergurt an und wagte sich an den Felsen. Er kommentierte sehr oft das Erlebte mit: „Ihr habt ja ne Meise…“

Am Montag trennten sich unsere Wege. Die Trainergruppe mit Laura, Paula und Nils sowie Hansi und Mischa fuhren auf den Gletscher und erlebten am Vormittag kalte Temperaturen, Regen und Wind. Die Regenmäntel leisteten ihnen optimale Dienste. Im Ergebnis der Bedingungen bestand Übereinstimmung darin, dass es am Dienstag mit dem Training auf Gletschereis los gehen kann. Die Talgruppe machte sich auf den Weg zur Franz-Senn-Hütte und ziemlich genau als jeder 5€ für den Parkplatz Oberisshütte auf 1.742 m mit einem Münzautomat ohne Wechselgeld bezahlt hatte, begann es zu regnen. Da die Regendauer nicht sicher eingeschätzt werden konnte, kehrten wir nach kurzer Zeit um und beschlossen den ohnehin geplanten Besuch des Schwimmbades “StuBay Freizeitcenter“ in Telfes vorzuziehen. Am Talausgang schien übrigens wieder die Sonne und es hatte aufgehört zu regnen…

13.30 Uhr wagten wir uns bei gutem Wetter das zweite Mal Richtung Franz Senn Hütte, die sich auf 2.149 m befindet. Auch dort gibt es mehrere Klettersteige und wir hatten den „Höllenrachen“ aus dem Vorjahr in bleibender Erinnerung. Mattia hatte auf den Schultern von Jens den besten und bequemsten Platz um die 410 Hm bei guter Unterhaltung bis zur Hütte zurück zu legen… Nach weiteren 20 Minuten führte uns der Wanderweg weiter ins Tal bis wir zu den Felsblöcken auf der linken Seite kamen… Hier beginnt der Gebirgsbach-Klettersteig, der seinen Namen zu recht und sehr eindrucksvoll ist. Wir müssen uns sehr konzentrieren, da es ziemlich rutschig zuging. Da wir uns nur schwer vom „Höllenrachen“ trennen können, müssen wir uns auf dem Rückweg ziemlich ranhalten und sind gegen 18.30 Uhr, gerade noch rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang, wieder im Tal.

Die nächsten Tage gehörten dem eigentlichen Training und konnte bis zum Freitag Mittag stattfinden. Zur jüngsten Gruppe von Hansi gehörten Mattia und Nanina. Laura hatte das Trio Luna und Emilia und Lucy. Paula koordinierte die größte Gruppe und trainierte Amelie, Hannah, Mara, Rosalie und Linus. Nils war für die Großen zuständig und zu ihm gehörten Anna, Emma und Lisa.

Das Training fand für unsere Sportler komplett auf den Pisten unterhalb der Wildspitze statt und wir nutzen die Lifte "Daunferner I und II" an denen es bis Mittag, durch die zahlreichen internationalen Trainingsgruppen, sehr turbulent zuging. Die Stangen blieben in ihren Säcken und das freie Fahren wurde favorisiert. Durch den ungewohnten eisigen Untergrund war die Qualität der Skipräparation entscheidend und runde Kanten waren ein „no go“… Aber die Kids gaben ihr Bestes, kamen sehr gut mit dem Eistraining klar und verbesserten sich durchweg. Ein herzliches Dankeschön an alle Trainer, die jeden Trainingstag sehr intensiv und abwechslungsreich gestalteten. Micha war der „Mann mit der Kamera“ und fing alle Verbesserungen und den Optimierungsbedarf konsequent ein, was abends ausgewertet wurde… Für das Auslaufen wurde der Krößbacher Sportplatz genutzt und bot bei den Fußballspielen viel Regelfreiheit und so manches unentdeckte Talent…

Die Kletterbegeisterten Eltern entschieden sich am Donnerstag für die Besteigung des Elfers mit dem gleichnamigen Elferkofel-Klettersteig. Zu dieser Berggruppe gehörten Antje, Katja, Münze, Micha und Silke. Ronald und Linus haben sich auch für diese Alternative zum Skitraining entschieden… Wir fuhren mit der Elferbahn und liefen uns bis zur Elferhütte 2.080 m warm… Danach führte uns ein in Serpentinen führender Wanderweg weiter hinauf. Wir haben wunderschöne Ausblicke, stellenweise ist es etwas ausgesetzt aber das durchgehende Stahlseil vermittelt die Sicherheit. Abends waren wir alle zusammen nach alter Tradition in der Skialm, die mittlerweile ein neues Inhaberpaar hat.

Am Freitag reichte die Trainingszeit bis zum Mittag für die Wanderung zur Milderaunalm die sich auf einer Seehöhe von 1.671m oberhalb von Krößbach befindet. Die Alm ist in etwa 1,5 Stunden zu erreichen und wir hatten den Ehrgeiz es etwas schneller zu schaffen und nutzen die anstrengenderen Abkürzungen quer durch den Wald, um damit die zahlreichen Kehren zu reduzieren. Die Alm beeindruckt mit einem tollen Ausblick und äußerst leckerem Essen… Aline und Volker nutzen für den Aufstieg ihre E-Bikes und so waren wir mit Katja, Jens, Detlef, Michaela, Antje, Münze, Micha und Silke eine ziemlich große Gruppe.

Alles in allem war es eine rundum tolle, ereignisreiche und zum Glück Unfall- und verletzungsfreie Woche. Vielen vielen Dank vor allem an alle Trainer und unsere Sportler. Ein herzliches Dankeschön an Paula und Nils, die viel Aufwand damit hatten, dass wir uns diesmal für Tagesskipässe entschieden und sich die Anzahl jeden Tag änderte. Die Woche verging wie im Fluge und wir freuen uns schon auf die Fortsetzung beim 2. Trainingslager im November… Ski heil!

 

Team Paula 

Team Hansi