Am 18.03.2015 starteten wir Fischers (Paul, Kerstin, Mario) mittags zum DSC U12 Cup nach Balderschwang ins Allgäu. Balderschwang liegt auf 1.044 m, ist nur über 12 km Serpenti­nen zu erreichen und wird als das deutsche Sibirien bezeichnet. Nicht zu unrecht, denn mit 50 cm Schnee im Tal und 150 cm auf dem Berg (und das Ende März!), sahen wir so­viel Schnee wie noch nie in diesem Winter. Da bereits die Quartiersuche nicht einfach war, erwarteten wir auch nichts Großes – ein paar Ferienwohnungen, ein paar Hotels und ein paar Einheimische, allerdings ein schönes kleines Skigebiet mit FIS-Strecke und eine täg­lich gespurte Loipe direkt vor unserer Ferienwohnung. Lebensmittel einkaufen – Fehlan­zeige (das nächste Geschäft nach 12 km Serpentinen) – ein Glück wir hatten alles dabei.

Zur optimalen Vorbereitung auf die Wettkampftage trainierten alle qualifizierten Sachsen am Donnerstag bei wunderschönem Frühlingswetter mit Dimitri Binz und André Pschera im Skigebiet. Auch einige andere Trainingsgruppen waren schon unterwegs.

Endlich, gut vorbereitet und hoch motiviert startete am Freitag der Technikwettkampf, auch schmunzelnd Skiballett genannt. Die jeweils 70 besten deutschen Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2003/2004 waren am Start. Vier Übungen (Kurzschwung 3er-Rhythmus, RS-Schwung geschnitten mit Händen in den Hüften, Befahren eines Trichters, Freies Fah­ren im Gelände) an verschiedenen Orten im Skigebiet waren zu absolvieren und wurden von jeweils zwei Bewertern sehr kritisch beurteilt. Der Tag war schön sonnig, aber die Pis­ten sehr hart. Paul schlug sich aus unserer Sicht wacker, und auch er war mit seiner Leis­tung einigermaßen zufrieden. Ein Platz im vorderen Mittelfeld war sein Ziel, auf jeden Fall besser als letztes Jahr sollte es sein. Gegen 22 Uhr waren die Ergebnisse dann auch endlich im Internet. Ein Glück Paul schlief schon, wir hatten ein freudiges und ein trauriges Auge. Enya Pfister aus dem sächsischen Ebersbach belegte sensationell den 1. Platz mit einer grandiosen Punktzahl. Herzlichen Glückwunsch! Paul fanden wir leider erst weit unten in der Liste, Platz 31 stand für ihn zu Buche. So mussten wir als Eltern wieder mal feststellen, keine Ahnung zu haben... Wir hatten ein besseres Ergebnis erhofft, da wir auch einige andere Jungs genau beobachtet hatten. Aber Elternaugen sind nun mal nicht so kritisch wie die Jury.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Dauerregen und Paul entschied sich nach der Ent­täuschung vom Vortag auf Angriff zu fahren. Um 8 Uhr waren wir am Skihang und um 9 Uhr waren fast alle Klamotten durchgeweicht. Ein Glück, dass Mario in seinem Werkstatt­wagen immer noch was findet. Arbeitsjacken wurden über Markenskisachen gezogen und Müllsäcke wurden zu Regencapes umgewandelt, die Sachsen fallen wieder auf. Aber egal, der Tag ist noch lang und wir hatten noch viel vor. Die Strecke war sehr vielseitig, im Steil­stück Torabstände von 5 m, dann Wellen, Schanze, Super G Torabstände, Steilkurve und endlich das Ziel. Aber alle mussten den gleichen Kurs fahren und Riesenslalomski sind nun mal Pflicht... Aufgrund des Regens und der damit zunehmend schlechter werdenden Strecke entfiel der Probelauf, und es wurde sofort gestartet. Wie erwartet, erwies sich die Strecke als sehr anspruchsvoll, und kaum einer kam fehlerfrei durch. Paul meisterte den 1. Lauf ganz gut und fand sich überraschend mittags auf dem 12. Platz wieder. Hoch moti­viert ging er in den zweiten Lauf, aber ach... am letzten Slalomtor ein Haken und er stand quasi, anschieben und weiter gings ins Flachstück. Jetzt hieß es warten. Aber auch anderen Startern wurde ein Sulzhaufen oder Rutscher zum Verhängnis, so konnte Paul seinen 12. Platz halten. Ein toller Erfolg an diesem Tag.

In der Nacht zum Sonntag hatte es geschneit, und morgens sah es endlich wieder freund­licher aus – Hauptsache kein Regen. Ein Parallelslalom, bei dem es jedoch nur um die Zeit ging, kein KO, stand als erstes auf dem Plan. Deswegen Schöneck, tolle Vorberei­tung! Es war jeweils ein Lauf auf „Blau“ und einer auf „Rot“ zu fahren. Paul stellte selbst fest, dass er noch aggressiver hätte fahren können. Nach zwei konstanten Läufen erreich­te er Platz 17 und kann damit durchaus sehr zufrieden sein. Zwischen Platz 5 und Platz 20 bei den Jungen lag nur 1 Sekunde bei 2 Läufen.

Nachdem das alles schon etwas länger als gedacht dauerte und die Piste auch immer schlechter wurde, durften kurzerhand nur noch die 16 besten Teams am Teamwettbewerb teilnehmen. Bis auf das Team Sachsen (Enya Pfister, Corinna Glaesner, Henri Schubert, Paul Fischer) war es das Aus für alle anderen ARGE Nord/Ost Teams. Unser erster Geg­ner war mit München 1 auch nicht irgendwer. Nach einem Sieg von Corinna (ein klasse Lauf Corinna!) wollte Paul jetzt alles geben und letzte Rille fahren. Genauso war es dann auch, nachdem er bereits in der Mitte der Strecke mit dem Hintern die Bindung berührte und sich wieder rangekämpft hatte, stand das vorletzte Tor einfach im Weg, Sturz und raus... Henri (der gefährlichste Konkurrent aus dem Harz) konnte mit seinem Sieg nur den Punktgleichstand herstellen. Damit entschied die Zeit des besten Jungen und Mädchens aus unserem Team übers Weiterkommen. Leider hat es nicht gereicht, aber es war ein tol­ler Wettkampf und die Sachsen haben gekämpft.

In der Gesamtwertung für dieses Wochenende erreichte Paul einen 22. Platz von 70 Jun­gen. Enya Pfister schaffte es durch ihren Techniksieg sogar auf Platz 4 und erhält damit eine Einladung ins Felix-Neureuther-Camp. Herzlichen Glückwunsch Enya! Und bringe bit­te Paul ein Autogramm von Felix mit. Fast alle anderen sächsischen Starter gehören zum Jahrgang 2004 und konnten dieses Jahr schnuppern, um dann 2016 voll anzugreifen.

Vielen Dank an Dimitri und André für die gute Wettkampfbetreuung und das Training am Donnerstag. Noch ein Tipp an alle U12er der nächsten Saison. Ein guter Startplatz bei die­sen Schneebedingungen ist die beste Voraussetzung, den könnt ihr euch durch die Teil­nahme an allen Qualis und dort guten Ergebnissen einfahren.

Paul hatte eine sehr schöne und erfolgreiche Saison. Aber all das wäre nicht möglich ohne die vielen Helfer im Verein. Als erstes möchten wir uns bei den Trainern Tino und Hansi bedanken. Vielen Dank für euer Engagement und eure Freizeit, die ihr mit unseren Kin­dern verbringt. Ohne das Training würden wir ganz schön „alt“ aussehen. Aber auch allen Eltern und Helfern rings rum sei gedankt. Es macht Spaß, mit euch die Wochenenden auf der Skipiste zu verbringen. Besonders erwähnen möchten wir noch unsere Websitepfle­ger, Fotografen und Berichterstatter. Wir wurden schon oft auf eure immer amüsant zu le­senden Beiträge angesprochen. Mindestens die ganze ARGE Nord/Ost und alle sächsi­schen Alpine-Vereine lesen mit. Auch damit wird unser Verein zu einem Aushängeschild.

Paul möchte gern noch ein paar solche Wettkämpfe erleben. Mal sehen, als erstes muss trainiert werden. Es wäre aber auch schön, wenn viele von unseren U12ern, den Halb­starken, dabei bleiben, denn nur gemeinsam macht es richtig Spaß.